Im Welthandel Wind und Wetter trotzen: Dank verlässlicher Verpackung aus Holz Mehr als 600 Containerschiffe zählt allein die deutsche Handelsflotte. Für einen sicheren Transport sorgen verlässliche Seeverpackungen - und die sind in der Regel aus Holz. Was es an Standards für diese Lastenträger des Welthandels zu beachten gilt, erklärt der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE).
Rund 85 Prozent des weltweiten Gütertransports erfolgt in Holzverpackungen. Denn diese sind stabil und auf die besonderen Anforderungen des Packguts und des Transportweges ausgelegt. Das sind unschlagbare Vorteile bei stürmischer See, mit der es die Containerriesen gerade im Atlantik oft zu tun haben. Das gilt auch angesichts aktueller politischer Krisen. Denn weil Europas Reedereien wegen Angriffen auf Handelsschiffe den Suezkanal meiden, machen Containerriesen derzeit auf dem Weg von Europa nach Fernost einen langen Umweg um Afrika. Rund 6.000 Kilometer länger ist die Route, wenn das Kap der Guten Hoffnung in Südafrika umrundet wird. Sei es beim Import nach Europa oder beim Export von Industrieprodukten wie Maschinen: Damit Güter sicher ans Ziel gelangen, sind individuelle Industrieverpackungen gefragt, das so genannte Custom Packaging. Den Standard für das Custom Packaging setzt in Deutschland der Bundesverband Holzpackmittel, Paletten, Exportverpackung (HPE) mit einer eigenen Fachgruppe. „Bei High-Tech-Produkten und anderer Ware gilt: Für Verlässlichkeit im Außenhandel sorgt die Qualität der Verpackung. Und die ist spätestens dann erkennbar, wenn das Produkt wohl behalten beim Endkunden ankommt und seinen Weg dahin gut zurückgelegt hat. Daran hat eine professionelle Industrieverpackung maßgeblichen Anteil. Zur Qualitätssicherung tragen wir maßgeblich bei”, betont HPE-Geschäftsführer Marcus Kirschner.
72 teilnehmende Firmen in Deutschland
Bereits seit 1980 gibt es das Qualitätssiegel „Verpackung nach HPE-Standard", das mittlerweile als international geschütztes Zeichen unter „HPE-CERTIFIED CUSTOM PACKAGING" eingetragen ist. „Das Siegel kam zur rechten Zeit, denn der globale Güteraustausch ablesbar an der Entwicklung der Welthandelsflotte - ist seit Mitte der achtziger Jahre stetig gewachsen, mit teils steilen Zuwachsraten”, betont Kirschner. Ablesbar ist dies an Zahlen, die der Verband Deutscher Reeder (VDR) aufbereitet hat (s. VDR-Grafik). Der HPE-Standard wurde in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich weiterentwickelt. Heute gehören der HPE-Fachgruppe Custom Packaging 72 Unternehmen an. „Die teilnehmenden Firmen stehen für individuelle und sichere Transportlösungen und bekennen sich ausdrücklich zum natürlichen, nachwachsenden Rohstoff Holz als Verpackungsmaterial”, erläutert Kirschner. Benötigt wird dieser zum Beispiel für den Export von High-Tech-Maschinen, die in Losgröße-1 auf so wichtige Märkte wie China ausgeführt werden. „Herausragende deutsche Ingenieurskunst ist dort immer noch sehr gefragt, daher braucht es ebenso qualitativ hochwertig gefertigte Exportverpackungen”, erklärt HPE-Geschäftsführer Kirschner. Auch solche Ausfuhren sind aktuell vom Umweg ums Kap betroffen. Die Länge des Umwegs um Afrika entspricht etwa der Länge der Nordatlantik-Route von den Nordseehäfen bis an Amerikas Ostküste, der am stärksten frequentierte Seeroute weltweit. In Ostwestfalen gehört unter anderem die KIPA Industrie-Verpackungs GmbH aus Bielefeld zu der Fachgruppe.
Investitionen in die Beschäftigten
Dreh- und Angelpunkt der Qualitätssicherung für die am „HPE-CERTIFIED CUSTOM PACKAGING" teilnehmenden Unternehmen ist die Auditierung. Unabhängige Sachverständige führen sie bei allen zertifizierten Verpackungsbetrieben regelmäßig durch. Für jeden zertifizierten Betrieb ist eine Verpacker-Haftpflicht-Police Pflicht. Diese Versicherung deckt Verpackungsschäden sowie daraus resultierende Schäden an zu verpackenden Gütern ab. Zu den Pflichten der im Rahmen des Custom Packaging zertifizierten Unternehmen gehören auch regelmäßige Schulungen ihrer Beschäftigten. An der Holzfachschule im hessischen Bad Wildungen geht es für die Mitarbeiter dann um die fachgerechte Produktion und Statik der Verpackung ebenso wie um Korrosionsschutz für den Inhalt. Tief im deutschen Binnenland lernen die Fachleute das fachmännische Verpacken und Stauen von Packstücken im Container. Damit die nächste Seereise auch bei stürmischer See ohne Turbulenzen für die Ladung vonstattengeht.
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